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1. Geschichte des Altertums - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die römische Königszett. 57 oder ein Gewerbe trieben; die Sklaven waren unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch töten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie besaß der Hausvater eine unbeschränkte Gewalt; ihm gegenüber waren auch Weib und Kind rechtlos. Mit peinlichster Sorgsalt wurden alle gottesdienstlichen Verpflichtungen ausgeübt. Als obersten Gott verehrten die Römer den Jupiter, der ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva ähnelt in vielen Dingen der Athene; Neptunns ist wie Poseidon der Gott des Meeres, Vnlkanus wie Hephästus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herdgöttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Ares; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Quirinus, den zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Römer später von den Griechen übernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schützer des Heims und der Familie. § 60. Die römische Kömqszeit. Die Überlieferung über die römische Königszeit ist durchweg sagenhast. Als zweiten König nennt die Sage N u m a Pompilius; sie erzählt, er habe nach dem Rate der Nymphenuma Pom. Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priestertum Pwu*' der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontffices, deren oberster der Pontifex Maximus war und die eine Aufsicht über den gesamten Gottesdienst ausübten, und das der A u g u r n, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der Tullus bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die^"“"° Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufällig bei beiden Heeren befanden, der römischen Horatier und der albanischen Curiatier, herbeigeführt worden fein: zwei Horatier fielen; "der der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier^ die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mußte Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstört. Der vierte König Roms, Ancus Martins, soll Roms Herrschaft «mu. M«. bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermündung die Hafenstadt Ostia ** angelegt haben. 2luf die Regierung bes Slncus folgte bi- eines ftemben Geschlechts-

2. Das Altertum - S. 61

1897 - Leipzig : Voigtländer
61 wurden durch die Wlfin des Krieasaottes Mars wunderbar erhalten, dann durch einen Hirtm^Faumlus) gerettet und auferzogen. Heran-gewachsen tteten sie den Amulius und setzten ihren Grovater Nunntor wieder als König von Albalonga ein. Dafr gestattete ihnen dieser, am linken Tiberufer auf dem pa latinischen Hgel eine Stadt zu grnden, 753 (?). Der Streit der Brder, wer von 753 ihnen der neuen Stadt den Namen geben sollte, wurde durch Vogel- " flug fr Romulus entschieden, der die Stadt Rom nannte. Als Remus spottend der die niedere Stadtmauer sprang, erschlug ihn Romulus. 41. Die Könige. Anfangs stand Rom unter Knigen. Nach der berlieferung herrschten deren nacheinander folgende sieben: Romulus, Numa Pompilius, Tullus Hostilius, Ancus Marcius, Tarquinius Priscus, Servius Tullius und Tarquinius Superbus. A. Die fnf ersten Könige. Von den fnf ersten Knigen Roms wird Folgendes erzhlt: 1. Romulus vergrerte rasch die Bevlkerung der neuen Stadt, be-sonders durch Aufnahme der Sabiner, welche nach dem Raube ihrer Tchter Rom bekriegten, bald aber sich mit den Rmern zu einem Staat vereinigten. Nachdem Romulus während eines Unwetters in den Himmel entrckt war, wurde er hinfort als Gott Quirinus verehrt. 2. Numa Pompilius, ein Sabiner, gab Religionsgesetze und erbaute den I a n u s t e m p e l, der nur im Kriege offen stehen sollte, aber wh-rend seiner milden und friedlichen Regierung geschlossen blieb. Den Gtterdienst leiteten Priester, an deren Spitze der Oberpriester (Pon-tlsex Maximus) stand. Unter ihnen waren besonders einflureich die Au--giixn, denen es oblag, bei wichtigen Gelegenheiten aus dem Fluge und dem'ge-schrei der Vgel oder dem Fmen der heiligen Hhner den Willen'der Götter deuten., Andere Priester weissagten aus den Eingeweiden der Opfertiere. Die (4) vestalischen Jungfrauen hteten das Feuer im Tempel der Gttin Vesta. 3. Tullus Hostilius, ein Rmer, unterwarf nach dem Zweikampfe der 3 Horatier mit den 3 Curiatiern diealbaner, lie ihren ver-Menschen Anfhrer (Mettus Fuffetius) hinrichten, zerstrte die Stadt Ulbalonga und verpflanzte ihre Bewohner nach Rom. 4. Ancus Marcius, ein Enkel des Numa, grndete die Hafenstadt Ostia an der Tibermndung. 5. Tarquinius Priscus, der aus Etrurien eingewandert war, erbaute die Z lmck en (unterirdische Kanle) und legte das Forum (Markt-

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 47

1896 - Leipzig : Voigtländer
47 Servius Tullius und Tarquinius Superbus. Auf sie werden die ltesten Staatseinrichtungen zurckgefhrt. 1. Romulus soll den Senat eingesetzt haben, der ursprnglich aus 100, spter aus 300 Mitgliedern bestand. Die Sage vom Raub der Sabinerinnen. Die lteste Verfassung. Das altrmische Volk umfate, wie es aus der Vereinigung dreier Gemeinden erwachsen war, drei Teile oder Tribus. Diese zerfielen in je 10, zusammen also 30 Curien, die aus je zehn (im ganzen300) sogenannten Geschlechtern bestanden. Wer einem dieser Ge-schlechter angehrte, war rmischer Brger. Diese (Voll-)Brgerhieen auch Patricier. Aus ihnen ging der Senat (Rat der Alten) hervor, der dem Könige in wichtigen Fllen Rat zu erteilen hatte. Neben den Patriciern gab es einen zweiten Stand, die Pleb ej er. Es waren die Fremden, die sich in Rom niedergelassen hatten. Sie besaen keine politischen Rechte. 2. Numa Pompilius, ein Sabiner, gab Religionsgesetze und erbaute den Janustemp el, der nur im Kriege offen stehen sollte, aber während seiner milden und friedlichen Regierung geschlossen blieb. Den Gtterdienst leiteten Priester, an deren Spitze der Oberpriester (Pon-tisex Maximus) stand. Unter ihnen waren besonders einflureich die Augurn, denen es oblag, bei wichtigen Gelegenheiten aus dem Fluge und dem Geschrei der Vgel oder dem Fressen der heiligen Hhner den Willen der Götter zu deuten. Andere Priester weissagten aus den Eingeweiden der Opfertiere. Die vestalisch en Jung-srauen hteten das Feuer im Tempel der Gttin Vesta. 3. Tullus Hostilius, ein Rmer, unterwarf nach dem Zweikampfe der 3 Horatier mit den 3 Curiatiern die Albaner, lie ihren verrteri-schen Anfhrer (Mettius Fuffetius) hinrichten, zerstrte die Stadt Albalonga und verpflanzte ihre Bewohner nach Rom. 4. Ancus Marcius, ein Enkel des Numa, grndete die Hafenstadt Ostia an der Tibermndung. 5. Tarquinius Priscus, der aus Etrurien eingewandert war, erbaute die Kloaken (unterirdische Kanle) und legte das Forum (Marktplatz) und den Circus Maximus (Rennbahn) an. Wenn von der Sage diese ltesten Bauwerke, namentlich die Kloaken, in denen bereits der Gewlbebau angewandt ist. auf den aus Etrurien stammenden König Tarquinius Priscus zurckgefhrt werden, so entspricht dem jedenfalls die Thatsache, da die Rmer ihre lteste Kultur, namentlich die Baukunst, den Etruskern zu ver-danken haben, und da insbesondere die Erfindung des Bogen- und Gewlbebaues von den Etruskern herrhrt. 6. Servius Tullius bildete Roms lteste Verfassung weiter aus. Er teilte das gesamte Volk, Patricier und Plebejer, nach dem Vermgen in 5 Klassen (und innerhalb dieser Klassen in 193 Centurien, Hundert-

4. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 64

1891 - Leipzig : Voigtländer
64 er kriegerische Romulus, während eines Unwetters in den Himmel entrckt, wurde hinfort als Gott Quirinus verehrt. 2. Numa Pompilius, ein Sabiner, gab Religionsgesetze und er-baute den Janustempel, der nur im Kriege offen stehen sollte, aber während seiner milden und friedlichen Regierung geschlossen blieb. Die Leitung des Gtterdienstes hatten Priester, an deren Spitze der Oberpriester (Pontisex Maximus) stand. Unter ihnen waren be-.sonders einflureich die Augurn, denen es oblag, bei wichtigen Ge-legenheiten aus dem Fluge und dem Geschrei der Vgel oder dem Fressen der heiligen Hhner den Willen der Götter zu deuten. Andere Priester weissagten aus den Eingeweiden der Opfertiere; die (4) vestalischen Jungfrauen hteten das Feuer im Tempel der Gttin Vesta. Auch der rmische Kalender wird auf Numa zurckgefhrt. _3. Tullus Hoftilius, ein Rmer, unterwarf nach dem Zweikampfe der 3 Horatier mit den 3 Curiatiern die Albaner, lie ihren verrterischen Anfhrer (Mettius Fuffetius) hinrichten, zerstrte die Stadt Albalonga und verpflanzte ihre Bewohner nach Rom. 4. Ancus Marcius, Enkel des Numa, grndete die Hafenstadt Ostia an der Tibermndung. 5. Tarquinius Priscus, der aus Etrurien eingewandert war, erbaute die Kloaken (unterirdische Kanle) und legte das Forum (Marktplatz) und den Circus Maximus (Rennbahn) an. Auf Anstiften der vom Throne ausgeschlossenen Shne des Ancus wurde er ermordet und durch die List der Knigin Tanquil sein Schwiegersohn Servius Tullius zum König erhoben. Wenn von der Sage diese ltesten Bauwerke, namentlich die Kloaken, in denen bereits der Gewlbebau angewandt ist, aus den aus Etrurien eingewanderten König Tarquinius Priscus zurckgefhrt werden, so ent-spricht dem jedenfalls die Thatsache, da die Rmer ihre lteste Kultur, namentlich die Baukunst, den Etruskern zu verdanken haben, und da insbesondere die Erfindung des Bogen- und Gewlbebaues von den Etruskern herrhrt. 6. Servius Tullius bildete Roms lteste Verfassung weiter aus. Er teilte das gesamte Volk, Patrizier und Plebejer, nach dem Vermgen in fnf Klassen und innerhalb dieser Klassen in 103 Centurien (Hundertschaften) ein. Nach dieser Ein-teilung wurden die Steuern und der Kriegsdienst geregelt. Auerhalb der snf Klassen standen als sechste Ordnung die

5. Das Altertum - S. 68

1907 - Leipzig : Voigtländer
68 Geschichte der Römer. verschiedenen Volksklassen nach dem vermögen bestimmt. Der Gemahl seiner Tochter Tullia, Lucius Earqumius, ermordet ihn, um schneller zur Herrschaft zu gelangen. 7. Earquinius Superbus (der hofsärtige) bringt durch glückliche Kriege die ganze Landschaft Latium unter römische Herrschaft, erbaut den höchsten Göttern einen Tempel auf dem Kapitol, der Burg von Hont, und erwirbt die sibyllini-schen Bücher. Kber er behandelt das Volk gewalttätig. Die Mißhandlung der edlen Lucretia durch seinen Sohn Dztuar"9 veranlaßt einen Huf stand unter Brutus und die Der» qumier 510 treibung der Tarquinier 510 v. Thr. § 41. Zustände -er Nönigszeit. Charakter 1. Charakter und Leben des Volkes. Das altrömische Volk hatte einen einfachen, auf das Nützliche gerichteten Sinn, lebendiges Zamiliengefühl, warme Vaterlandsliebe, fromme Leben (Ehrfurcht gegen die Götter. Strenge 3ucht herrschte in haus und Staat. Ittann und Frau lebten in Fleiß, Genügsamkeit und Sitte. Der Mann bebaute den Kcker und opferte der Vaterstadt bereitwillig Leben und Gut. Die 5rau hatte eine freiere Stellung als die griechische Frau; sie war die Beraterin des Mannes, herrschte im Hause und durfte auch außerhalb des Hauses verkehren. Doch steht auf den Grabmälern römischer Frauen als Lob: sie war häuslich und spann wolle. Die römische wohnung Wohnung bestand zuerst wohl nur aus einem Raum, dem rauch« Kieiöung geschwärzten Htrium; einfach war auch die Kleidung beider Geschlechter,' sie bestand, wie die der Griechen, aus einem Untergewande, der Tunika, und einem mantelähnlichen Gbergewande, der Toga. Reügion 2. Religion. Die ernste würde, die dem Römer eigen war, übertrug er auch auf seine Religion, die übrigens im Laufe der Zeit viel fremde, besonders griechische Gottheiten, aufnahm. Neben dem Himmelsgott Jupiter und seiner Gemahlin Juno, der Göttin der (Ehe, wurden vor allen die Kriegsgottheiten Mars und Minerva verehrt; Mars galt als Rhnherr der Könige und wie Minerva als Schutzgottheit des kriegerischen Staates. (Eine hohe Verehrung genoß auch Vesta, die Göttin des Herbfeuers, der Häuslichkeit. Der doppelköpfige Janus war ursprünglich der Sonnengott, späterhin der Gott alles Hnfangs, der Türen und Tore (tz 40, 3. 2). Sciturnus war der Gott der Saaten. Neben diesen Gottheiten verehrten die Römer als göttliche Wesen auch geistige Begriffe, z. B. die Tugend (Dirtus), die (Eintracht (Toncordia), das Glück

6. Geschichte des Altertums - S. 55

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die rmische Knigszeit. 55 ober ein Gewerbe trieben; die Sklaven waren unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch tten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie besa der Hausvater eine unbeschrnkte Gewalt; ihm gegenber waren auch Weib und Kind rechtlos. Mit peinlichster Sorgfalt warben alle gottesbienstlichen Verpflichtungen ausgebt. Als obersten Gott verehrten die Rmer den Jupiter, der Religion, ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva hnelt in vielen Dingen der Athene; Neptuuus ist wie Poseibon der Gott des Meeres, V u l k a n n s wie Hephstus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herd-gttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Ares; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Q u i r i n u s, den zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des A p o l l o und des H e r k u l e s, haben die Rmer spter von den Griechen bernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schtzer des Heims und der Familie. 60. Die rmische Knigszeit. Die berlieferung der die rmische Knigszeit ist durchweg sagenhaft. Als zweiten König nennt die Sage Numapompilius; sie erzhlt, er habe nach dem Rate der Nymphenuma^m-Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt': das Priestertum der Vesta!innen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontifices, deren oberster der Pontisex Maximus war und die eine Aufsicht der den gesamten Gottesdienst ausbten, und das der Augurn, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die" Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zu-fllig bei beiden Heeren befanden, der rmischen H o r a t i e r und der albanischen Curiatier, herbeigefhrt worden sein: zwei Horatier fielen; aber der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier, die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mute Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstrt. Der vierte König Roms, Ancus Martius,soll Roms Herrschaft Ancus M. bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermndung die Hafenstadt Ostia angelegt haben. Auf die Regierung des Ancus folgte die eines fremden Geschlechts,

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 777

1877 - Leipzig : Teubner
Nepete - als er dem Pyrrhos nach dem Leben trachtete, ' wurde er von demselben, der ihm zuvorkam, aus dem Wege geräumt. Flut. Pyrrh. 4. 5. — 3) Bruder des Arnyntas, floh nach Philipps Tode, an welchem er Antheil hatte, nach Persien und fam um bei Vertheidigung von Halikarnaß gegen Alexander. Arr. 1, 20. Nepete, Stadt Etruriens iu der Nähe des ciminischen Bergwaldes, eins der claustra Etru-riae (Liv. 6, 9.). Frühzeitig aus römische Seite getreten, ward sie später römische Colonie und dann Municipium; j. Nepi mit alten Ueberresten. Liv. 21, 10. 14. 27, 29. Veil. Pat. 1, 14. Nepliele s. Athamas. Nepos, Cornelius, geboren in der Nähe des Po {Plin. 3, 18. accola Padi), hielt sich lange Zeit in Rom aus, wo er mit Cicero, Atti-cns, Catnll und auderu berühmten Männern be-sreundet war. Sein Gebnrts- und Todesjahr ist unbekannt, doch fällt seine Lebenszeit wol zwischen 94 und 24 v. C. Von den meisten seiner zahlreichen Werke haben wir nur geringe Bruchstücke, so von seinen Annalen. Außerdem schrieb er Chronica, 5 libri exemplornm, libri de viris illnstribns (in wenigstens 16 Büchern, enthaltend Biographieen berühmter Männer), de kistoricis und selbst erotische Poesieen, wie es scheint. Das nns aus dem Werk de viris ill. erhaltene Buch de excellentibus ducibus exterarum gentium und die Lebensbeschreibungen des Cato und des Atticus zeugen weder von geschichtlicher Kritik noch von stilistischer Vollkommenheit, sind aber bei dem Mangel besserer Quellen öfters von Werth. Lange Zeit galt ein gewisser Aemilius Probus ans dem 4. Jahrhundert it. C. für den Versasser derselben; doch stammen sie nach Sprache und Darstellung aus der bessern Zeit, und Probus hat, weint eine dem Kaiser Theodosius gewidmete Dediccttion echt ist, sie nur abgeschrieben. Neuere haben freilich versucht, diese Biographieen dem Nepos bestimmt abzusprechen, indeß ohne Erfolg, obgleich vielleicht zugegeben werden kann, daß das ursprüngliche Werk des Nepos, so weit es nun einmal vorliegt, von Probus bearbeitet und abgekürzt worden fei, mit alleiniger Ausnahme der vita des Atticus. — Unter den zahllosen Ausgaben dieses zum Schulautor gewordenen Schriftstellers sind etwa zu nennen die von Lambin (1569), van ©tatteren (zuletzt 1820), I. M. Heufinger (1747), Bremi (zuletzt 1827), Roth (1841), Nipperdey (1849), endlich Halm (1871). Schul-ausgg. von Siebelis (8. Aufl. 1874), Nipperdey (6. Aufl.), Hiuzpeter, Horstig, Sichert u. s. w. Neptiuiiiis luons s. Nebrodes. Neptünus s. Poseidon. Neratii, ein plebejisches, erst in der Kaiserzeit zu Ansehen gelangtes Geschlecht: 1) Ne rat. Pr iscns, ein von Trajan und Hadrian sehr geachteter Mann, bekleidete hohe Würden im Staate und gehörte zu bett bedeutendsten römischen Juristen der Kaiserzeit. Spart. Hadr. 4. 18. — 2) Ne r. Marcellus, verschaffte auf Plinins' Wunsch (vgl. Plin. ep. 3, 8.) dem Geschichtschreiber Snetott eilte Tribunenstelle. Nereitles f. Nereus. Nereus, Nriqsvg, ein göttlicher Meergreis (ysqcov ciliog, Horn. Ii. 18, 141.), nach Hefiob {theog. 233.) Sohn des Poutos und der Gaia, - Nero. 777 welcher mit Doris die Nere'iben erzeugte, mit diesen seinen Töchtern die freundliche Seite des Meeres repräsentirend. Im aigaiischen Meere, dessen Gott er vorzugsweise ist, hat er seine Behausung. Wie manche attbere Meergottheiten hat er die Gabe der Weissagung und die Fähigkeit, sich iu beliebige Gestalten zu verwandeln. So erscheint er besonders in der Heraklessage, wie Proteus iu der Obyssee, Glaukos iu der Argonautensage. Als Herakles die Hesperibenäpsel zu holen ausgezogen war, überfiel er den Nereus, feffelte ihn und zwang ihn, uachbem er sich in verschobene Gestalten verwanbelt hatte, zu weissagen, wie er zu bett Hesperiben gelangen konnte, vgl. Proteus. Wie bei ähnlichen Meergöttern hat die Kunst bei beit Darstellungen des Nereus an Augen, Kirnt und Brust statt der Haare Blätter einer Meerpflanze angedeutet. — Die Nereiden, die schonen Nymphen des Meeres, bereu Hesiob 50, Homer {Ii. 18, 37 ff.) 34 nennt, doch mit dem Zusätze, daß es bereit noch mehrere gebe, wohnen in der Tiefe des Meeres bei dem greisen Vater in silberglänzender Grotte, mit goldenem Schmucke, an goldenen Spindeln beschäftigt. Find, nem. 5, 36. vgl. Ov. mct. 14, 264. Hülsreich geleiten sie den Schiffer durch die Flut, so die Argonauten durch Skylla und Charybdis, die Flotte der Griechen nach Troja {Eur. El. 434.); darum wurden sie besonders an Hafenorten verehrt. Die Kunst stellte sie als schöne, schlanke Jungfrauen dar, bald nackt, bald bekleidet, oft mit Meer-ungeheuern, besonders Delphinen, welche sie auf dem Rücken tragen, amnuthig gruppirt, von Tritonen in Wageit gezogen, iu bat'chifchen Chören u. f. w. Die vorzüglichsten Nerei'bcn fittb Amphi-trite und Thetis (f. b.). Nerigos nennt Plinins (4, 16, 30.) die größte der Inseln des germanischen Meeres, wahrscheinlich das heutige Norwegen (noch j. im Schweb. Norrige geheißen), besten füblicher Theil wol für eine Insel gehalten werben konnte. Nerii, ein in Rom erst in bett letzten Zeiten der Republik bekannt gewordenes plebejisches Geschlecht: 1) Cu. Nerius, klagte den P. Sestius im I. 56 v. C. wegen Bestechung an. — 2) Ein anderer N. wird von Horaz {sät, 2, 3, 69.) als fenerator genannt. Nerikon, Nr\Qiw.ov {Horn. Od. 24, 377.) ober Ni]Qiy.og {Thue. 3, 7. Strab. 10, 452. 454.), Stadt auf der früher mit bent Festtanbe Akar-nanieus zusammenhängenben Insel Lenkas, die später tieröbete, als die Bewohner iit die östlicher gegrünbete Stadt Lenkas sich übersiebelten. Neritos s. Ithaka. Nero, ein Beiname der Glaubtet-: 1) Nero, geb. im I. 6 n. C., der älteste Sohn des Ger mauicus, Gemahl der Julia, einer Enkelin des Tiberins, würde nach seines Vaters Tode (nebst seinem Bruder Drnsus) von Tiberins zur Nachfolge bestimmt, weckte aber balb dessen Mistrauen, als das Volk bent jungen Fürsten große Anhänglichkeit und Liebe zeigte. Tac. ann. 4, 8. 15. Suet. Tib. 54. So würde er von Tiberins und seinem allgewaltigen Minister Sejan beim Senate unter nichtigen Beschulbignngen angeschwärzt, von letzterem verbannt uttb kam den abgeschickten Henkern bnrch eilten freiwilligen Tod zuvor, auf der Insel Pontia, im I. 30 u. C. Erst nach des

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 19

1877 - Leipzig : Teubner
Aemilius Probus — Aerzte. '('Tac. ann. 6, 29'), wurde er abermals angeklagt des Ehebruchs und der Zauberei, in der That aber wegen einiger Verse seiner Tragödie Atreus, die Tiber aus sich beziehen konnte. Nach Aufforderung seiner Gattin Sextia gab er sich den Tod; sie starb mit ihm. Tac. ann. 6, 29. Mit ihm hört die familia Scaurorum aus. — Vii. G. Aeini -mi lins Laetus, Praefectus praetorio irrt I. 193 n. C., stiftete eine Verschwörung gegen Commo-dus an, den er umbrachte, veranlaßte die Thronbesteigung des Pertinax und wurde auf Befehl des Didius Julianns hingerichtet. Bio Cass. 72, 19. Herodian. 3, 7. Aemilius Probus s. Nepos. Aenaria, auch Pithecusa genannt, Insel an der eampanischen Küste, vuleanisch und mit warmen Quellen, j. Jschia. Dichter (§. B. Verg. A. 9, 716.) nennen sie auch Jnarime, weil der Sage nach Typhon unter ihr begraben lag, dessen Lagerstätte Ii. 2, 783. mit £lv jqlfj,ols bezeichnet. Aenusj rechter Nebenfluß des Danubius, die Grenze zwischen Vindelicia und Noricum bildend, j. Inn. Tac. hist. 3, 5. Aequi, wahrsch. stammverwandtes Wort mit Opiker, Osker, bei Ov. fast. 3, 93. auch Aequi-euli, eine ackerbautreibende, aber auch kriegliebende Völkerschaft, welche nach Göttling (röm. Staatsv. 20.) als besondere politisch geschiedene Bundesgemeinschaft neben den Latinern, Volskern, Ru-tulern, Hermkeru und Ausoueru zu dem allgemeinen pelasgischen Stamme der Optker oder Osker gehörte, die im Süden und Westen Roms wohnend sich freier und selbständiger behaupteten. Sie wohnten an beiden Seiten des Anw; ihre Hauptstädte waren Alba, Tibnr, Präneste, Carseoli, auch lag der mons Algidns in ihrem ziemlich ausgedehnten Gebiete. Im Bunde mit den Volskern führten sie blutige Kriege gegen Rom, bis sie durch Camillns 389 v. C. gedemüthigt und in den Samniter- kriegen unterworfen wurden. Liv. 1, 2 ff. 9. 3, 25 n. ö. Cic. r. p. 2, 20. Tlin. n. h. 3, 12, 106 ff. Val. Max. 2, 7 u. ö. Aeqintas, röm. Personisication der Billigkeit und Gerechtigkeit, dargestellt als ernste Jnngsran nach dem Ideal der Athene, in der Rechten die Wage, in der Linken das Füllhorn haltend. — Im röm. Recht wird die aequitas, das Billigkeits-gefül)!, zur Mildernng der Härten des strengen Rechts auch gesetzlich geltend gemacht, besonders seit den prätorischen Edicten. S. Cic. de<or. 1, 56. Brut. 38. M. Voigt, die Lehre von ins. nat., aequum et bonum und ins gent. S. 24 — 63. 345—398. 529—541. ^ Aerarii waren nach der Verfassung des Serv. nullius diejenigen Leute, welche nicht nach ihrem Vermögen steuerten, sondern eine nach ihren Verhältnissen bestimmte Abgabe, ein Kopfgeld (tribu-tum in capita) erlegten, dabei aber auch von Stimmrecht und Aemtern ausgeschlossen waren. Auch wurden sie nicht zum Kriegsdienste zugelassen. Leute ans deu besteuerten Classen wurden bisweilen bei Vergehen damit bestraft, daß sie unter die Aerarier versetzt wurden (aerarium facere, tribu movere, in Caeritum tabulas referre, s. Caerites), z. B. Mamercns Aemilius wegen der lex Aemilia. _ Ihr tributuni in caput konnte sich jedoch in diesem Falle je nach ihrem Vermögen sehr hoch belaufen. Bisweilen wurden sie außer- 19 dem noch zu Kriegsdiensten unter beengenden ober schimpflichen Verhältnissen verurtheilt. Liv. 24, 18. Aerarium ist der Staatsschatz, in den die regelmäßigen Abgaben (s. Vectigalia 1 — 4.) flössen, und aus dem die laufenden Staatsansgabeu bestritten wurden. Als die vicesima manumissio-num, d. H. der zwanzigste Theil des Werthes eines freigelassenen Sclaven, 357 v. C., eingeführt wurde (Liv. 7, 16.), entstand eine zweite Abtheilung des Staatsschatzes, aerarium sanctius oder interius genannt und für Nothfälle bestimmt. Beide wurden in einem Hintergebäude des Saturuischen Tempels aufbewahrt und von den Quästoren, Leren Unterbeamte tribuni aerarii hießen, verwaltet. Unter den Kaisern wurde sehr häufig diese Aufsicht auf gewesene Prätoren, dann wieber auf Quästoren, wirkliche Prätoren, auch wohl auf bloße Präfeeten übertragen. Ueberhaupt kam währenb der Kaiserzeit das aerarium in vollständige Abhängigkeit von dem Kaiser, wenngleich der Senat beirt Scheine nach die Verwaltung besselben hatte, nnb verschmolz später immer mehr mit der von Angustus eingerichteten kaiserlichen Privatcasse (fiscus), die von kaiserlichen Präfeeten verwaltet wurde. Auch ein neues aerarium richtete Angustus zur Bestreitung der Kosten für das Heer ein, aerarium militare. In dieses floß die centesima rerum venalium, die von allen Verkaussgegenständen entrichtet werden mußte (Tac. ann. 1 , 78.), von Tiberins um die Hälfte ermäßigt (daß. 2, 42., doch vgl. Dio Cass. 58, 16.), bis Caligula sie für Italien ganz aufhob (Suet. Calig. 16.). Später kam noch dazu die vicesima hereditatum et legatorum nnb die quin-quagesima mancipiorum venditorum. Die Verwalter des aerarium militare Hießen praefecti aerarii Aeröpe s. Agamemnon uitb Ivatreus. Aerügo (von aes), ein harter nnb glänzenber, schön hellgrüner Ueberzng auf den alten Bronzen (•jetzt technisch mit Patina bezeichnet), welcher an Statuen nnb Bilbwerken Hoch geschätzt warb (Tlin. n. h. 37, 10, 55. Tlin. ep. 3, 6. Juv. 13, 148.), besonbers auch am aes Corinthium, Kupseroxyb (s. Aes). Taus. 2, 3, 3. Aerzte, lutqol, medici, waren in Griechenlanb schon zu den ältesten Zeiten besonbers werth, ja heilig gehalten, wie benn die Jatrik nnb Mantik als im genauesten Zusammenhange stehenbbetrachtet wurden; insbesondere freilich die Wundärzte, außer welchen Homer keine Aerzte kennt. Der Götterarzt Paieon ist bei ihm noch von Apollon wesentlich verschieden; außerdem aber tritt in der Menschenwelt vorzugsweise Asklepios (s. d.) hervor, den alle nachfolgenden Aerzte als ihren itqöyovog ansehen (Tlat. symp. p. 686. r. p. 3, 406., daher Asklepiaben, svyovot. ’doyilrjtuov), nebst seinen beim ‘ troischen Kampfe betheiligten Söhnen Pobaleirios nnb Machaon. Bei den Griechen galt daher auch die Arzneikunst als eine des Freien würdige Beschäftigung, während bei den Römern die Hausärzte oft Sclaven waren. Der von Herobot (2, 84. 3, 129.) gerühmte Reichthum Aegyptens an Aerzten bezieht sich offenbar auf die streng biätetifche Vorsicht, die ein Jeber bort üben mußte. In ganz Griechenlanb blieben sie in hohem. Ansehen, wie sie es Bei den Römern nie erreichen konnten. In vielen Staaten waren öffentlich besoldete (di^o-aitvovzsg), doch keineswegs ausschließlich, sondern

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 140

1877 - Leipzig : Teubner
140 Artemisia erringen mußte. Man hielt daher diese Göttin für die taurische Artemis und erzählte, ihr Dienst sei durch Orestes hierher gebracht worden, oder durch Hippolyt, den Sohn des Thesens, der nach seinem Tode von Aescnlapius ins Leben zurückgerufen und von Diana nach Aricia geführt worden sei, wo er unter dem Namen Virbins geherrscht habe. Verg. A. 7, 761. Ov. fast. 3, 263. 6, 731. met. 15, 497. Artemisia, ’Aqxsiugicc, 1) berühmt durch ihre Theilnahme am Zuge des Lerxes, beherrschte Hali-karnaß und einige andere Städte in Karien an der kleinasiatischen Küste, führte ihre fünf Schiffe selbst an und zeigte im Kampfe bei Salamis Mnth und Klugheit. Hdt. 7, 99. 8, 68 ff. — 2) eine karische Fürstin, Schwester und zugleich Gemahlin des Mansvlos (s. d.), ehrte das Andenken ihres Gemahls nach seinem Tode durch Erbauung jenes berühmten Mausoleums, welches seine Asche umschloß und zu den 7 Wunderwerken des Alterthums gerechnet wird. Cic. tusc. 3, 31. Val. Max. 4, 6, 1. Diod. Sic. 16, 36 ff. Sie starb 350 v. C. nach kurzer Alleinherrschaft. Artemision, ’Jqtshi'olov, 1) Landspitze und Küstenstrich im nördlichen Enboia mit einem Tempel der Artemis Proseoa, bekannt durch das erste Seetreffen der Griechen gegen Lerxes (480). Hdt. 8, 9 ff. Flut. Tkem. 8. Plin. n. h. 4, 12, 64. Wahrsch. das j. Cap. Syrochori. — 2) Grenzgebirge zwischen Arkadien und Argolis, j. Malevo; auf seinem Gipfel stand ein Heiligthum der Artemis Oinoatis, das zu dem Gebiete von Dittoe gehörte. Artemon, ’Aqt8(icov, aus Magnesia, schrieb räv kcct ttqerrjv yvvoa^i 7ts7tqtxy^io:v8vfi8va)v Stiqyrj- liaxcc, woraus vielleicht der tractatus de mulieri-bus (bei Westermann paradoxogr. p. 213.) geflossen ist. Artölagänum, aozoxäyavov, Brotkuchen, ein Backwerk aus Mehl, Wein, Milch, Del, Fett und Pfeffer; laganum dagegen ein Kuchen aus Mehl und Oel, eine Art Plinsen. ’Aqxonoikidec,, Brotverkäuferinnen. Das Brot, aus Weizen oder Gerste bestehend, wurde meist nicht im eignen Hanse gebacken, sondern auf dem Markte und in den Straßen von Verkäuferinnen feilgeboten. Dieselben scheinen durch ihre Fertigkeit im Schimpfen sich hervorgethan zu haben ßoiäo-Qslgd'cu mansq agzotccohdccg^Aristoj^h. Han. 857.). Artopta, ccqtönzr], eine Pfanne, worin feineres Brot gebacken und noch warm aufgetragen wurde. Arulenus, Innins Rusticus, Volkstribun 66 n. C., Prätor 69, von Domitian 93 gelobtet (quod Paeti Thraseae et Helvidii Prisci laudes edidisset appellassetque eos sanctissimos viros). Suet. Dom. 10. Tac. Agr. 3. ann. 15, 26. hist. 3, 80. Arundo, sowohl Schilf- als Pfahlrohr. Jenes gebrauchte man zum Schreiben. Das festere würde zu Pfeilen nnb zu Angelruthen verwendet. Auch die Doppelflöten wurden aus Rohr verfertigt. Ov. met. 11, 154. Es wurde besonders gepflanzt und angebaut (wildes Rohr, canna), namentlich für die Joche, an welchen der Wein gezogen wurde. Colum. 4, 22. Aruns, ’Jqqovvs, ein etruscisches Wort, Name für die jüngeren Söhne überhaupt, während die älteren Lars oder Lar heißen: 1) der Bruder des Tarquiuius Priscus. — 2) der jüngere Sohn des — Arx. Tarqnin. Superbus, der im Zweikampfe mit Brutus fiel. — 3) Sohn des Porfenna. — 4) ein etrnsei-scher Seher. Aruntius s. Arruntius. Arusiänus, Messins, um 395 it. C., verfaßte zum Schulgebrauch die exempla elocutionum ex V"ergilio, Sallustio , Terentio, Cicerone, welche fälschlich dem Fronto zugeschrieben wurden. Es ist eine alphabetische Zusammenstellung von Wörtern, welche eine verschiedene Constrnetion zulassen, mit je einer Belegstelle aus jenen 4 Schriftstellern. Aruspices s. Divinatio, 16. 17. Arväles fratres, Flurbrüder, ein Collegium von zwöls Priestern in Rom, über dessen Einsetzung s. Acca Larentia. Ihre Würde war lebenslänglich und konnte nicht durch Verbannung oder Gefangenschaft verloren gehen. An der Spitze stand ein jährlich wechselnder inagister, der bei Todesfall eines Mitglieds einen Nachfolger ernannte. Sie trugen als Zeichen ihrer Würbe Aehrenkränze mit weißen Wollenbinben (infulae) um das Haupt uttb feierten jährlich an brei Tagen des Mai. um Fruchtbarkeit der Felber zu erwirken, das Sacri-ficium Deae Diae (wol einer besouberen Form der Ops) theils in der Stadt, theils und besonbers in dem 5 Meilen von der Stadt entfernten lucus Deae Diae, weil sich iit der ältesten Zeit der römische Acker bis bahin erstreckte. Unter bett vielfachen Eeremonieen wirb besonbers ein Tanz erwähnt, beit die Flnrbrüber unter Abfittguug eines alter-thümlichen Liebes iit saturnischem Versmaße, das wir noch besitzen, in dem Innern des Tempels im Haine der Göttin aussührten. Genauere Kunbe haben wir bttrch die Protokolle aus der Zeit des Heliogabal erhalten, welche Marini 1795 herausgegeben hat nnb die bttrch preußische Ausgrabungen in Rom seit 1866 sehr vervollstänbigt siitb. Die letzteren geben die Acten des Collegiums aus bett Jahren 58 u. 59 n. C. und Bruchstücke, die vom I. 38 bis etwa 250 it. C. reichen. Vgl. Henzeu, acta fratrum arvalium (1874). — Verschieben von biesem sacrificium D. D. war das Ambarvale sacrum (s. d.), das jeder Besitzer aus seinem Lande zur Zeit des Arvalsestes in ähnlicher Weise anstellte; auch dabei kommt ein Lied und ein Tanz vor. Das Priestercollegium bestand bis ins 4. Jahrh. n. C. Arverni, eilte der mächtigsten keltischen Völkerschaften in Aquitanien, der heutigen Auvergne (Dep. Puy de Dome, Cantal und Haute-Loire). Caes. b. g. 1, 45. 7, 7. 8. Ihre Hauptstadt war Nemoffus, später Augustonetnetum, j. Clermont. Arx, Bnrg, war während der Zeit der ersten römischen Kämpfe mit den Städten Italiens in jeder irgend bedeutenden Stadt, die durch ihre Lage auf einem natürlichen Felsen oder einer künstlichen Höhe nicht blos hinlänglichen Schutz gegen feindlichen Angriff gewährte, sondern auch bei plötzlichen Ueber fällen den An- und Umwohnern einen sichern Zufluchtsort bot. Die Arx zu Rom gehörte aber nicht etwa zum Capitol (zwischen beiden das intermontium mit dem Eichenhain), sondern wird von Cicero und Limits ausdrücklich davon unterschieden, wiewohl beide auf demselben Hügel, dem mons Tarpejus ober Capitolinus, lagen. Später wnrbe jene Untericheibung der Arx und des Capitolinm verwischt, weshalb Tac. hist.

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 431

1877 - Leipzig : Teubner
Galaesus - men und (1874, Leipzig bei Breitkopf und Härtel) eilte faesimilrte Ausgabe besorgt. Vgl. De-renfmrg, die Jnstit. des G., ein Collegieuheft (1869). Galaesus, weniger richtig Galesus, Faxutoos, Fccxrjaog, ein kleines 5 Millieu östlich von Tarent strömendes Flüßchen, an welchem Hannibal bei der Belagerung der Burg von T. sein Lager aufschlug (Liv. 25, 11. Jp°1- 8, 35.), berühmt durch die feinwolligen Schafe, welche an feinen Ufern weideten. Bor. od. 2, 6, 10. T erg. G. 4, 126. Galaktopliägoi, raxcthtocpayoi, ein von Strabou und Ptolemaios genanntes Volk im asiatischen Skythien, besonders von Milch lebend. Galateia, Galatea, Faxd-csia, Tochter des Nereus und der Doris, eine Meernymphe, unter der das stille, glänzende Meer personificirt ist. Ii 18, 45. Spätern Dichtern ist die Liebe des Kyklopen Polyphemos zu ihr ein häufiger Gegen-staub anmuthiger Dichtung. Theocr. 6. 11. Po-lyphem verfolgt sie mit rasender Liebe, sie aber will von dem ungeschlachten Liebhaber nichts wissen, beim sie liebt den schönen Akis, den S. des Faumts und der Symailhis. Ans Eifersucht zerschmettert der Kyklop bett Akis mit einem Felsblock; Akis wirb zur Quelle. Ov. met. 13,750 ff. Galatia, rj Faxa-via, ober Gallograecia, raxxoyqcciklu, F. r] 'Exxrjvi.'g, bildete seit dem 3. Jahrh. v. C. eine eigene Landschaft in Kleinasien , welche im W. an Phrygien, im S. ein Lykaonien und Kappadokien, im O. an Pontos, im N. au Bithynieu und Paphlagonien grenzte. Der nördliche Theil war rauhes Gebirgsland, der südliche enthielt fruchtbare Ebenen und Viehweiden besonders für feinwollige Schafe (und Angoraziegen). An der Nordgrenze lag der Olym-pos und das £>rmintongeb., im W. der Din-dymos; unter den Flüffen ist der Sangarios (j. Sakarja) mit feinen Nebenflüssen und weiter östlich der Halys zu merken. Die seit 275 v. C. von der Nieberbonau und Thrakien eingewanderten keltischen oder gallischen Stämme, mit griechischer Form Galatai, Polaren, später wegen ihrer Vermischung mit Griechen Gallogräei, Faxxo-ygcukot, genannt, verbreiteten sich zuerst erobernd über das ganze vordere Asien, bis um 235 Attalos von Pergamos sie besiegte und aus die obigen Grenzen beschränkte. Sie zerfielen in 3 Hauptstämme: die Trokrner (Hptstdt. Tavia) östl. vom Halys, die Tektosagen (Hptstbt. An-kyra, j. Angora) in der Mitte, und die Tolisto-bojer (Hptstbt. Pessiuüs) westl. vom Halys. Die einzelnen Theile würden politisch, ba sie in 4 Gaue getheilt waren, Tetrarchieen genannt, an bereit Spitze sog. Tetrarcheu stanben, bis De-jotarns znr Zeit des Pompejus das Ganze unter sich vereinigte und als römischer Bundesgenosse mit dem Titel eines Königs von Pompejus den westlichen Theil von Pontos und' Kleitiarmertien erhielt. Augustus machte das Land zur Provinz, die später durch Paphlagonien und das sübliche Phrygien noch vergrößert würde. Außer den brei schon genannten Städten sind für die Gefchichte des Dejotarns die beiden in der Nähe von Pessinüs gelegenen Castelle Sncejnnt (bei Strabon Bxovxiov), feine Residenz (Oie. Deiot. 6, 17. 7, 21.), und Pe'ion (Ilrscov), seine Schatzkammer, - Galenos. 431 außerdem Gordiou, die alle phryg. Königsstadt, zu merken. Strab. 12, 566 ff. Galba, 1) ©erv. Sulpicins G.. aus edlem Geschlechte, wurde geboren im I. 3 v. C. am 24. Decbr. und war mit der Livia durch Adoption seiner Stiefmutter verwaubt. Er stieg rasch zu hohen Würben und würde Consul im I. 32 n. C. Statthalter von mehreren Provinzen, unter an bern auch in Ober-Germanien, wo er mehrsach siegte, that er sich bald als Feldherr hervor und zeigte große Strenge. Den Aufforderungen, unter den auf Augustus folgenden Kaisern die Herrschaft an sich zu nehmen, obgleich schon Tibe-rius ihm einst dieselbe prophezeit hab eit soll (Tac. ann. 6, 20.), widerstand er, verwaltete unter Claudius Afrika, unter Nero, nach längerer Zurückgezogenheit, Spanien. Als die Feldherren in bett Provinzen bett Sturz Nero's beabsichtigten, bestimmten sie dem Galba den Thron. Dieser, obgleich 73 Jahre alt, sanb selbst iu Rom Anhang, wo bet Befehlshaber der Garben, Nym-phibins Sabinns, die Truppen für Galba gewann. Galba kam, von Otho begleitet, nach Rom ttttb würde allgemein anerkannt (Inn. 68). Aber dem Geize ergeben und von schlechter Umgebung geleitet, verweigerte er den Soldaten die gebräuchlichen Geschenke und erregte bald große Unzufriedenheit. Zwar odoptirte er den talentvollen Lieiiiius Piso zu seinem Nachfolger; dadurch beleidigte er aber den Otho, der dasselbe für sich gehofft hatte; eine Empörung der Soldaten brach aus, Otho wurde von ihnen zum Kaiser ausgerufen, und Galba ermordet (Jan. 69). Tac. hist. 1, 7—49. Bio Cass. 63, 22 ff. Suet. Galba. Blut. Galba. — 2) König der gallischen Völkerschaft der Suessioues zu Cäsars Zeit. Caes. b. g. 2, 4. 13. Außerbem vgl. Sul-picii. Galenos,, Faxrjvög, Clanbins, ein Arzt, besten Lebens- und Bildnngsgeschichte uns aus zahlreichen Aubeutungeit in seinen Werken bekannt ist. Er würde 131 n. C. in Pergamon geboren. Sein Vater Nikon, ein Geometer uitb Architekt, war ein ebenso tuohlhabenber als kennt-nißreicher Mann und ließ dem Sohne eine sehr sorgfältige Erziehung geben. In seinem 15. und 16. Lebensjahre benutzte er besonders den Unterricht ausgezeichneter Philosophen von den verschiedenen Schulen, welche sich in seiner Vaterstadt aufhielten, namentlich der Peripatetiter, die ihn frühzeitig zu einem eifrigen Studium der Schriften des Aristoteles und Theophrast anleiteten. In der Medicin unterrichteten ihn Saty-ros, Ficianus, Stratonikos, Aelianus Mecciits und Aischrion. Nack) dem Tode seines Vaters begab er sich, 21 Jahre alt, nach Smyrna, um Pelops, den Anatomen, und den Platoniker Albums zu hören, dann nach Korinth zu Netnesia-uns und nach Alexandrien, wo ihn anatomische Studien unter Heraklianos fesselten. 158 kehrte er nach Pergamon zurück und erhielt die ärztliche Behandlung der Gladiatoren, was für ihn die beste Schule der Chirurgie wurde. 164 ging er, 34 Jahre alt, nach Rom, wo er durch glückliche Euren, durch öffentliche Vortrage und lit terarifche Thätigkeit zu großem Ansehn gelangte. Der neidischen Anfeindungen feiner ärztlichen Collegen überdrüssig, verließ er Rom nach einem
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